Richtig heizen und dabei Energie sparen Die Heizung läuft auf Stufe 3 und alle Fenster sind angekippt?

Damit "verheizen" Sie sprichwörtlich Ihr Geld und das begünstigt auch die Schimmelbildung. Unsere 5 Tipps zum richtigen Heizen mit einem mechanischen Thermostat:

Tipp 1: Thermostate richtig einstellen

Die Zahlen auf dem Drehknopf bedeuten:

  • Frost-/Sternchen-Symbol: ca. 5 °C, Frostschutz
  • Stufe 1: ca. 12-15 °C
  • Stufe 2: ca. 16-19 °C (Schlafzimmer, Küche)
  • Stufe 3: ca. 20-23 °C (Wohnzimmer, Badezimmer, Kinderzimmer)
  • Stufe 4: ca. 24-27 °C
  • Stufe 5: ca. 28 °C

Die kleinen Striche dazwischen sind die Grad-Zahlen. Der Temperaturfühler misst die aktuelle Temperatur des Raums und vergleicht sie mit der Temperatur der Heizleistung und passt sie entsprechend an.

Die Heizregler sind nicht mit Gradzahlen beschriftet, da die Raumtemperatur von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise Standort, Dämmung, Verschleiß, Ablagerung, Wasserdruck, Grad der Entlüftung usw. abhängt. Deshalb kann es zu starken Abweichungen kommen. Wenn Sie Ihre Raumtemperatur genau bestimmen wollen, nutzen Sie ein Thermometer.

 

Die optimale Raumtemperatur beträgt im Schlafzimmer 16 °C, im Wohnzimmer 21-22 °C, in der Küche 18 °C, im Badezimmer 22 °C und im Kinderzimmer 20 °C. Achten Sie darauf, dass Sie Räume mit unterschiedlicher Temperatur und Feuchtegehalt geschlossen halten. Insbesondere aus beheizten Räumen kann Wasserdampf in unbeheizte Räume eindringen und sich auf kalten Oberflächen niederschlagen.

Dies führt zu Schimmelbildung. Deshalb sollte auch in unbeheizten Räumen mindestens eine Raumtemperatur von 15 °C herrschen.

Gut zu wissen: Ein maximal aufgedrehtes Thermostatventil sorgt nicht dafür, dass ein Raum schneller beheizt wird. Durch das Drehen des Einstellkopfs wird die gewünschte Raumlufttemperatur gewählt. Die Stärke der Wärmeabstrahlung wird dabei jedoch nicht beeinflusst. Einen Raum auf Stufe 3 wieder zu erwärmen, dauert genauso lange wie auf Stufe 5.

Tipp 2: Heizkörper freihalten

Warum? Wenn z. B. die Couch vor dem Heizkörper platziert ist, entsteht ein Wärmestau. Der Temperaturfühler meldet der Heizung, dass sie herunterfahren soll und Sie wundern sich, warum der Heizkörper nicht warm wird.

Tipp 3: Heizkörper im Urlaub nicht ausschalten

Im Urlaub neigen viele dazu, Ihre Heizkörper auf das Frost-Symbol (5 °C) runterzudrehen, und kommen dann in ein sehr kaltes Haus zurück. Bitte beachten Sie, dass mit dem Hochfahren der Heizungskörper sehr viel mehr Energie verbraucht wird. Besser ist es, die Thermostat-Einstellung auf Stufe 1 oder 2 zu belassen.

Tipp 4: Richtig durchlüften

Wer keine Lüftungsanlage besitzt, hat die Fenster tagsüber gern angekippt. Dabei wird manchmal vergessen, dass die Heizung noch auf 20 °C ist. Wir empfehlen zwei Mal am Tag stoßlüften: Öffnen Sie Ihre Fenster komplett (bitte nicht ankippen), stellen Sie die Heizkörperthermostate auf Stufe 1 und öffnen Sie alle Innentüren. Nach fünf bis zehn Minuten haben Sie einmal komplett durchgelüftet und können die Heizkörperthermostate wieder auf Ihre Wunschtemperatur anpassen.

Tipp 5: Regelmäßig Heizkörper entlüften

Spätestens wenn die Heizkörper anfangen zu gluckern ist es Zeit für eine Entlüftung. Das können Sie ganz einfach selbst machen. Eine Anleitung finden Sie im Artikel der Heizungsbauer: Heizkörper entlüften: Eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung (www.dein-heizungsbauer.de)

 

Weiteres Einsparpotenzial beim Heizen: 1 Grad Celsius geringere Raumtemperatur – rund 6 Prozent geringerer Heizenergieverbrauch

Um Maßnahmen zum Energiesparen im Gebäudebereich zu verstärken, hat die Bundesregierung zum 01.09.2022 die Kurzfrist­energie­versorgungs­sicherungs­maßnahmen­verordnung (EnSikuMaV) beschlossen. Diese gilt bis 28.02.2023.

Laut der neuen Verordnung geht man davon aus, dass 1 Grad Celsius geringere Raumtemperatur den Heizenergieverbrauch um rund 6 Prozent senkt. Wie sich das Einsparpotenzial und Kosten in Zahlen ausdrückt, sehen Sie anhand der folgenden Beispielberechnungen.

Wichtig: Die nachfolgenden Daten sind Orientierungswerte und beziehen sich auf die allgemeine Preisentwicklung der Grundversorgung mit Heizgas. Sofern Sie nicht in der Grundversorgung mit Heizgas beliefert werden, können - abhängig von Ihrem aktuellen Vertrag und Verbrauch - Ihre tatsächlichen Kosten abweichen.

Für die Beispielberechnung wird, so sagt die Verordnung, ein durchschnittlicher Energieverbrauch von 165 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr zugrunde gelegt.

Beispielberechnung für Kunden mit Wohnort im Grundversorgungsgebiet der DREWAG

Berechnung für verschiedene Wohnungsgrößen anhand der Allgemeinen Preise Grundversorgung Heizgas innerhalb des DREWAG-Netzgebiets (Preisstand 01.01.2023)

Wohnfläche 40 m² 60 m² 150 m²
angenommener durchschnittlicher Energieverbrauch 6.600 kWh/Jahr 9.900 kWh/Jahr 24.750 kWh/Jahr
Verbrauchspreis brutto1 0,1457 €/kWh 0,1457 €/kWh 0,1415 €/kWh
Grundpreis brutto1 118,13 €/Jahr 118,13 €/Jahr 160,50 €/Jahr
Gesamtkosten brutto1 1.079,75 €/Jahr 1.560,56 €/Jahr 3.662,63 €/Jahr
angenommener Verbrauchsrückgang bei Absenkung der Raumtemperatur um 1 Grad Celsius 396 kWh 594 kWh 1.485 kWh
Einsparung in der kommenden Abrechnungsperiode 57,70 € 86,55 € 210,13 €

1 Die Bruttopreise beinhalten die gesetzliche Umsatzsteuer (zurzeit 7 %).